Sägel setze i d Osterfröid

Foto: Henriette Cann-Guthauser

Guete Gott,
mir dörfe üsi Sägel i d Osterfröid setze
und usefahre i nes befreits Läbe hie uf Ärde.
Mir dörfen üs fröie a Dine Zeiche und Wunder.
Mir dörfe juble über die nöii Wält,
wo sich uftuet a üsem Horizont.
Daderfür chöi mir Dir nid gnue danke.

Guete Gott,
mängisch schlabbere üsi Sägel aber i dr Flaute.
Mängisch droht üses Boot z kentere im Sturm.
Mängisch troue mir üs nid, der sicheri Hafe z verla.
Mängisch löh mir üs la verleite vo emene andere Lüüchtturm
weder Dim Wort.
Mängisch wette mir genau i die anderi Richtig losfahre
weder die, wo Du üs hesch zeigt. 
Vergib Du üs üses fählende Vertroue
und üses chlymüetige Wäse,
üsi verbländeti Sichtwys
und vernäbleti Hoffnig.

Guete Gott,
blas Du nöie Wind i üsi Sägel,
dass mir üs löh la leite vom Stärn vo Dire Liebi,
dass mir chöi Chraft schöpfe
us der Töifi vo Dire Gnad,
dass mir Di Botschaft vom Läbe in Fülli und Freiheit
mit früschem Geist chöi läbe und wytergä.

Amen

(Henriette Cann-Guthauser)