Reben – Symbol der Hoffnung

Foto: Eva Steiner

Reben gehören zu den ältesten Kulturpflanzen auf der Erde, es gibt heute mehr als 16‘000 Sorten davon. In der Bibel beziehen sich einige der schönsten Stellen auf Weinberge und die Reben. Zwei davon möchte ich euch vorstellen:

In alten Zeiten war reich, wer einen Rebberge besass. Gleich mehrmals finden sich in den alten Gesetzbüchern Aufrufe zum Teilen. Als Beispiel nenne ich die Stellen im 5. Buch Mose: „Wenn du in den Weinberg eines andern kommst, darfst du so viel Trauben essen, wie du magst, bis du satt bist, nur darfst du nichts in ein Gefäß tun.“

“Wenn du in deinem Weinberg die Trauben geerntet hast, sollst du keine Nachlese halten. Sie soll den Fremden, Waisen und Witwen gehören.”

Natürlich ist das heute so nicht mehr möglich, weil wir viel mehr Menschen sind. Aber der tiefere Sinn des Teilens bleibt der gleiche.

Die zweite, bekannte Stelle steht im Johannesevangelium. Jesus sagt dort: “Ich bin der Weinstock, ihr seid die Rebe. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.”  Zeitweise hat mich diese Stelle auch zu Widerspruch gereizt: Ich bin doch selbständig und brauche keinen Weinstock. Je länger je mehr sehe ich aber dieses Bild als Symbol dafür, dass da noch etwas ist, das über mich hinausreicht und mich stärkt und ermutigt wie der Saft aus den Reben.

Pfarrerin Eva Steiner