Geschichte einer Rettung

Bild: Eva Steiner

Kennen Sie die Geschichte von Moses wundersamer Rettung aus dem Nil? Ein ägyptischer Pharao beschloss vor mehr als 3000 Jahren, alle Knaben der fremden Volksgruppe, die für ihn arbeitete zu töten. Um ihren Sohn zu bewahren, setzte die Mutter von Moses ihn in einem mit Pech abgedichteten Korb im Schilf des Nils aus. Eine Tochter des Pharaos fand den Knaben und rettete ihn. Mirjam, Moses Schwester erschien „zufällig“ und vermittelte seine Mutter als Amme. Später wurde Moses am ägyptischen Hof erzogen.

Moses war der Anführer des Volkes Israel, das der Sklaverei in Ägypten entfloh. Er sprach mit Gott, bekam von ihm die 10 Gebote, wirkte Wunder und galt als Autor der ersten 5 Bücher der Bibel. Moses begründete eigentlich das Judentum, das Christentum und den Islam.

Dann haben die Bibelforschenden und die Archäologie herausgefunden, dass die 5 Bücher Mose einen Entstehungsprozess von ungefähr 600 Jahren haben. Die Geschichte von Moses Rettung gibt es beinahe wortgleich in früheren Schriften über König Sargon aus Assyrien. Auf einmal ist historisch wenig übrig von der Gestalt des Moses.

Was bleibt also von den Ursprüngen unseres Glaubens? Ich meine viel! Glaube soll weiterbringen, nicht stur sein. Die Geschichte von Moses im Schilfmeer lehrt uns Menschenliebe und listiges Vorgehen gegen Gewalt, wann immer sie entstanden ist. Der Bericht einer Gruppe von Menschen, welche der Sklaverei entfloh und sich Regeln für ein friedliches Zusammenleben gab, erzählt von der Freiheit. Gott übersteigt unser menschliches Verstehen und steht für die Liebe und den Weltfrieden.                                                                                                                                                               Pfarrerin Eva Steiner