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Ändlech isch Oschere da. Mi dünkts, es sig dieses Jahr lang gange, bis mir ds Cho vom Läbe und vom Liecht i däm fröidvolle Fescht hei dörfe finde. Guet, i de Läde isch Oschtere scho lang sichtbar. Scho im Februar hani die erschte Osterhase und Oschtereier gseh. Aber ds Gfüehl vo Oschtere, dass isch für mi ersch itze eso richtig ufcho, wo d Blueme föh afa spriesse. Böim ihres saftige Grüen überchöme und die nöii Oschtercherze es erschts Mal het dörfe brönne.
A Karsamschtig isch mir e Text i d Finger cho, wo mi sithär begleitet. D Margot Bickel het gschribe:
Auf dem Weg nach Golgotha,
auf dem Gang nach Canossa,
auf allen Wegen liegen Steine,
Felsblöcke,
Ecksteine,
Kiesel
zum Werfen und Stolpern.
Auf dem Weg nach Golgotha,
auf dem Gang nach Canossa,
auf allen Wegen liegen Steine,
die uns zwingen langsamer zu gehen,
anzuhalten,
gestürzte zu stützen;
nach dem eigenen Fall
das Aufstehen wieder zu lernen.
Auf dem Weg nach Golgotha,
auf dem Gang nach Canossa,
auf allen Wegen
liegen Steine
im Weg.
Steine süme immer wieder üse Wäg. Mängisch lige sie diräkt vor üs. Mängisch finde eso chlini eckligi Dinger dr Wäg i üsi Schueh und mir müessse e Pouse ilege, für dä chli Plaggeischt los z wärde. Mängisch sis grossi Chempe, wo vor üs lige. Sie zwinge üs, e Wäg drüber oder drumume z sueche, we sie z schwär sy, für üs zum usem Wäg ruume. Mängisch strouchle mir ou eifach überne Stei, wo fräch e chli usem Bode luegt und mir lande uf dr Nase.
Steine ufem Wäg – Bilder für Useforderige i üsem Läbe, wo mir nid gsuecht hei, wo aber plötzlech uftouche und üs ds Läbe ghörig schwär chöi mache.
Eso e Stei isch a Karfritig ou Jesus i Wäg gleit worde. Sie Wäg het schinbar ufghört. Sis Läbe isch schinbar begrabe gsy düre gross Fels vorem Grab. Aber da isches Oschtere worde und dr Stei isch wäggwälzt worde. Ds Liecht het dr Wäg i ds Dunkle gfunde. Ds Läbe het dr Tod besiegt. E wunderbari Erfahrig. U so nime i d Hoffnig und ds Vertroue vo Oschtere ou mit uf mi Wäg. E Hoffnig und es Vertroue, wo mir seit, dass egal, wie gross dr Stei isch, wo mi Wäg versperrt und mi am Witercho hinderet, s e Wäg git, wo witerfüehrt und mi dä Stei laht la überwinde. Vilech bruchts e grössere Umwäg, vilech muess i mi astränge und chlättere, vilech bruchts vil Chraft und Usduur, vilech muess i ou lehre, Hilf aznäh vo öpperem, dermit i dä Stei cha überwinde, aber jede Stei, so isch d Hoffnig und ds Vertroue, wo mir Oschtere mitgit, laht sich usem Wäg ruume oder umgah. Das geit nid ohni Schwierigkeite. Das geit nid müehelos und vo sälber. Nei, ou Gott ruumt mir dä Stei nid eifach usem Wäg. Aber är isch bi mir. Sini Chraft stercht mi bim Ufstah, hilft mir ou anderi z stütze, wo e Stei zum Strouchle bracht het und laht mi nid verzwifle. U wär weiss, vilech finde mir ou chline, koschtbari Steine, wo üs wäder zum Stolpere noch zum Wägwärfe bringe, sondern i üsem Hosesack zumene tröiie und Chraft schänkende Begleiter wärde.
I wünsche öich e gsägneti Oschertzyt und Oschtererfahrige immer denn, wenn e Stei öich dr Wäg versperrt.
Natalie Aebischer, Pfarrerin